19.10.2014

Let The Shyce Flow - Iron Maiden von unten (Teil 1)



Die New Wave Of British Heavy Metal-Legende Iron Maiden, seit ihrer Reunion mit Leadsänger Bruce Dickinson wieder dick im Geschäft, um nicht zu sagen dicker denn je, macht zumindest unter dem kritischeren Teil der Anhängerschaft, also weltweit immerhin circa 7 Personen, seit mehreren Jahren in erster Linie mit einer zweifelhaften Veröffentlichungspolitik Furore - mehr jedenfalls als mit neuer Musik oder Tourneen: das letzte Scheißalbum "The Final Frontier" war vor allem ein Scheißalbum, und die Liveauftritte sind angesichts des Stellenwertes der Band einerseits und im Vergleich mit den Showelementen anderer Größen wie Rush, AC/DC oder auch Metallica andererseits, allenfalls solide. Wie ein Abend im Pub mit Labberbier aus dem Eigenurin-Katheterbeutel oder Pommes rot/weiß. Man weiß eben, was man bekommt: eine meistens gähnend-sacköde Setlist, seit Jahren/Jahrzehnten altbekannte Backdrops, eine Lightshow wie 1985 aus der Long Beach Arena geplumpst und ein drei Meter großes Modell von Maskottchen Eddie, das drei Minuten über die Bühne stakst. Es überrascht in diesem Sinne nur die übersichtlich talentierten Maiden-Fans, dass die Band, obwohl sie sich immer entsprechend in Szene setzten, aus technologischer Sicht niemals Vorreiter war. Zur Unterstützung der These schauen wir auf drei Stationen ihrer Karriere:

Erstens: 1996 wurde das Videospiel "Melt" monatelang mit überschwänglichem Tam-Tam angekündigt, anschließend bis auf zwei Sätze und damit praktisch kommentarlos ("It was crap. Maiden want to give their fans something to blow them away.") eingestampft und später durch "Ed Hunter" ersetzt; ein Spiel, das schon 1996 wirkte, als hätte es ein Commodore Amiga 500-Entwickler als Hobby zwischen zwei Valiumtrips an Weihnachten 1987 ersonnen - was Steve Harris selbstverständlich nicht davon abhielt, folgendes zu Protokoll zu geben: "It's the most amazing thing I've ever seen. I don't get shocked very often, but Ed Hunter was so good." Es soll Menschen geben, die heute noch darüber lachen. Über das Spiel. Und über Steve Harris. 


Zweitens: das Album "Dance Of Death", nicht nur eine musikalische ("Wildest Dreams") und textliche ("Age of Innocence"), sondern auch visuelle Unverschämtheit, die mit der dazu passenden Hintergrundgeschichte gar zu einer tragischen Angelegenheit wird:

"Der erste Entwurf zeigte Eddie als Sensenmann mit vier Mönchen im Hintergrund. Um dem Cover etwas Pep zu verleihen, beauftragte Rod Smallwood, der Manager der Band, einen Mitarbeiter von ironmaiden.com, die Charaktere um Eddie herum auszuarbeiten. Der Entwurf wurde an Patchett zurückgesandt. Da dieser mit dem Resultat nicht zufrieden war, bat er darum, nicht im Booklet erwähnt zu werden. Als das Cover im Internet veröffentlicht wurde dachten viele Fans, dass die Band ihnen einen Streich spielen wollte." 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Dance_of_Death_(Album)#Hintergrund). 

Sowas passiert also, wenn Maiden mit "neuer" CGI/3-D-Computergrafik experimentieren. 


Drittes Zeugnis von der ziemlichen Komplettahnungslosigkeit, wie es im nicht mehr ganz so neuen Jahrtausend läuft, ist das Video des Titeltracks von "The Final Frontier", zusätzlich auch noch der Song mit der beknacktesten Textzeile des gesamten Backkatalogs, überraschenderweise noch vor "Bring your daughter to the slaughter": 

"But I wish I could talk to my family and tell them one last goodbye"

Wie miteinander verwachsen natürlich mit einer irrsinnig miesen Melodyline kombiniert. 

Bon, Maiden-Videos waren niemals Sternstunden der Kreativität, sehr oft sogar ziemlich hell strahlende Intelligenzdetonationen, und dazu muss ich nicht nur auf den unfassbaren und peinlicherweise offiziellen "Wildest Dreams"-Clip verweisen, auf den ich nicht mal verlinken kann, weil es wahrscheinlich selbst für Youtube zu beschämend war, das Ding zu hosten. Oder auf das "Holy Smoke"-Video. Oder - Alex Meier Fußballgott steh' mir bei - auf "Virus", konsequenterweise auch der nicht nur vielleicht furchtbarste Maiden-Song aller Zeiten, trotz gummiharter Konkurrenz von "The Angel And The Gambler". Aber können sich die Typen nicht mal wenigstens ein bisschen anstrengen? Es gibt so viele kreative, junge Menschen, warum muss man sich diese fremdschamverursachenden Hilflosigkeit von Harris' Gärtner oder künstlerischen Dinosauriern wie Smallwood einflüstern lassen? Mein lieber Herr Gesangsverein. 




Normalerweise macht man sich damit zum Gespött der Leute, bei Maiden klingelt immer noch und wieder die Kasse. Dazu gibt's auf der Bühne die gleichen Ansagen, die gleichen Posen und die selbe kumpelhafte Anbiederei seit 35 Jahren. "Wir sind Maiden, ihr seid die Besten und wir wären nichts ohne Euch!". Damit ist die Band immerhin nicht alleine, und wer sich zumindest ein bisschen im via der "Early Years" DVD öffentlich ausgebreiteten Gedankenkosmos von Bassist Steve Harris und Manager Rod Smallwood auskennt, seit jeher die beiden Kapitäne im Millionen-Euro-Dampfer Iron Maiden Ltd., dürfte von der Sucht nach Publicity und Anerkennung dieser beiden Alphatiere auch nicht wirklich überrascht sein.

Nach jahrelanger und tatsächlich sehr harter Arbeit beim Aufbau einer kleinen englischen Pub-Kapelle zu einer der erfolgreichsten Metal-Bands aller Zeiten in den achtziger Jahren, war der durch sinkende Relevanz in Folge des Sängerwechsels von Aushängeschild Bruce Dickinson hin zum bemühten, aber überforderten Ersatz Blaze Bayley ausgelöste Schmerz beim Duo Harris/Smallwood am Ende sogar so unaushaltbar, dass man sich nach dem Abschluss der "Virtual XI"-Tournee 1999 mit dem ehemals zur persona non grata erklärten Dickinson versöhnte - und die Kulissen der "Truman-Show" wieder in die Szenerie rollen konnte.

Dazu gibt es mehr in der zweiten Folge zu lesen. 

17.10.2014

Karmanacht



SEVERENCE - HIDDEN CEILINGS



Wer sich an der Schnittmenge von Dub Techno und Ambient erfreut, musste im Jahr 2013 früher oder später über dieses Album stolpern. In meinem Falle war es spektakulärerweise und völlig unvorhersehbar eher später, denn als ich, wie ich meinem last.fm-Profil entnehmen kann - es ist schon alles ein verrückter Scheiß - am 18.Oktober, also praktisch fast genau vor einem Jahr, "Hidden Ceilings" zum ersten Mal hörte, konnte ich mich bis zum Jahresende schlicht nicht entscheiden, ob es Bestandteil der Jahresendabrechnung werden soll, oder nicht. Die aufmerksamen Leser werden es jetzt in die Welt, oder zumindest in die Kloschüssel herausschreien:"NEIN! ES WAR NICHT BESTANDTEIL DEINER BEKNACKTEN TOP 20-LISTE, WIEHER!". Was einwandfrei richtig ist. 

Ich entschied mich schlussendlich gegen das Werk von Eliot Denmark, und es kann nur ein kurzer Tagesaus-, beziehungsweise unfall gewesen sein, der mich dazu zwang, vielleicht war es auch die starke Konkurrenz oder ein langjähriges Frisurenleiden, ich weiß es nicht. Dabei wäre eine Platzierung locker, Achtung, ein Plusquamperfekt: zu vertreten gewesen; eine Bewertung, die jetzt im neuerlichen Herbst, also in dem des Folgejahres, mehr Sinn denn je macht. Denn Denmarks Musik ist keine für den Sommer oder den Frühling, sie ist keine seichte Untermalung von im Sonnenwind wehenden Kleidern, Haaren und Pimmeln, es ist keine entspannende Hintergrundberieselung für Studenten-WGs nachts um 4. "Hidden Ceilings" ist nicht cool - denn Denmark vermeidet jedes Klischee. Dunkel, lebensfeindlich, manchmal bedrohlich. Keine Bange, das passiert nur, wenn sich die falschen Bilder im Kopf ausrollen. Außerirdische, fremde Planeten, tödliche Strahlung, Alufolienhut, Markus Lanz. Oder ein verlassendes Hallenbad auf dem Saturn. Die öffentlichen Mittel haben halt auch dort gefehlt. Die Bibliothek ist auch geschlossen, sagt man.

Der gebürtige Londoner, den es im Jahr 2001 ins spanische Murcia verschlagen hat, hat mit seinem Debut auf dem deutschen Bine-Label ein bemerkenswertes, weil mit ästhetischer Balance komponiertes Album produziert, das sowohl die Stille, die Dunkelheit und das Introvertierte, als auch die subtile Gefahr, das Lauern und den Schmutz auf eine impulsive, dringliche Art herausarbeitet. 

Wo auch immer wir uns hier in diesen 72 Minuten befinden, es ist stets die süße, zerstörerische Realität.




Erschienen auf Bine Music. 2013. 

12.10.2014

Spanish Venus



ROB MAZUREK PULSAR QUARTET - STELLAR PULSATIONS

Es gibt locker drei Handvoll Jazzplatten in meinem frisch sortierten Plattenschrank, die teils seit Jahren auf einige wohlwollende Worte in diesem virtuellen Raum warten. Damit sind sie nicht alleine, denn auch Platten anderer Genres stehen schon längst in der Warteschlange. So viel wunderbare Musik, so wenig Zeit. Heute will ich dennoch ein ganz besonderes Album hervorheben, nicht zuletzt, weil es mir im neulichen regalistischen Alphabetisierungswahn wieder in die Hände fiel, nachdem es für eine verblüffend lange Zeit immer griffbereit in der Nähe des Plattenspielers zu finden war und erst vor wenigen Monden in die Schrankwand wanderte.

Über das Pulsar Quartet von Kornettist Rob Mazurek wollte ich schon nach den ersten Durchgängen schreiben. Die Ausflüge Mazureks mit Bill Dixons Exploding Star Orchestra hatte ich früher genauso gelobt wie jene Werke, die er gemeinsam mit Schlagzeuger Chad Taylor unter dem Banner des Chicago Underground Duos aufnahm. Ich verstand Mazurek bis dato immer als einen Avantgardisten, der selbst in freier, komplexer und chaotischer Umwelt den Fokus auf strukturgebende Melodie setzt: Das Chicago Underground Duo werkelt  bisweilen in einem windschiefen und nur von wenigen brüchigen Stützpfeilern zusammen gehaltenen Musikkosmos herum, in dem Mazurek es immer wieder versteht, an exponierter Stelle gegen das Spröde und Zerfaserte anzuspielen und somit als Bindeglied zwischen Phantasie und Erzählung zu dienen. Das tosende Meer des Exploding Star Orchestras hingegen braucht keinen Halt mehr - es reicht, ein paar ordnende Bojen im Ohr zu behalten, die zappelnd und sisyphosgleich versuchen, Grenzen zu ziehen. 

Für sein Pulsar Quartet holte sich der Komponist Tortoise-Drummer John Herndon und Bassist Matthew Lux ins Boot, am Piano sitzt Angelica Sanchez, die bereits ebenfalls mit dem Exploding Star Orchestra und außerdem mit Wadada Leo Smith und Chad Taylor spielte. "Stellar Pulsations", dessen Liner Notes übrigens von Tortoise-Gitarrist Jeff Parker verfasst wurden, ist für mich deswegen so besonders, weil es wie eine langerwartete Weiterentwicklung des Hard Bops erscheint, dem sich Mazurek ja besonders zu Beginn seiner Karriere annahm. Expressiven und energischen Ausbrüchen, in denen die vier Musiker wie sprühender Goldregen die Umgebung erkunden und sich als Kollektiv immer weiter von der Komfortzone entfernen, stehen geerdeten Momenten mit enormer lyrischer Kraft gegenüber. Dazwischen sind die Grenzen beinahe völlig verschwommen und das ist beeindruckend: wie vor allem Angelica Sanchez in der fantastischen Ballade "Magic Saturn" mit Mazureks Kornett so wunderbar harmoniert und damit eine bemerkenswerte Weite erschafft, oder wie sich im brodelnden "Twister Uranus" die Rhythmusabteilung gegenseitig antreibt und hochschaukelt, während Mazurek die Käfigtür von außen zuschließt, bevor sie allesamt im abschließenden, fast meditativen "Folk Song Neptune" gemeinsam abkühlen, ist das Eine. Das Andere ist die Fähigkeit der vier Musiker, "Stellar Pulsations" in einer Art Zwischenwelt zu halten, um es an kaum hörbaren Fäden hängend zu erforschen, es durchgehend von immer unterschiedlichen Blickwinkeln zu beobachten und damit zu spielen. Kompositorisch ist das Werk mit dem im Detail kaum wahrnehmbaren Pendeln zwischen Tradition und Innovation eine kleine Sensation, im Kollektiv eine besonders anschauliche Darstellung von modernem, einheitlichem Improvisationstalent. 

Erschienen auf Delmark Records, 2012.



07.10.2014

Wärmflasche



SECRET PYRAMID - MOVEMENTS OF NIGHT

Es ist Freitag der 26.September 2014. Ich habe seit vier Tagen Urlaub und das ist der erste Moment, in dem ich ihn wirklich spüren kann. Ich sitze mit einer Kanne Jasmintee auf der Couch, neben mir liegen Schnuffel und Kleini, zwei unserer Mitbewohner. Meine Welt ist ruhig. Ein Sandelholz-Räucherstäbchen nebelt das Wohnzimmer und die 3,40qm große Ecke aus Luft, Liebe und Musik ein, aus der ich seit über sieben Jahren geschwungene Wortklumpen herausstampfe, und ich höre mich endlich durch den Stapel der seit Tagen noch verschweißten LPs. Sortiere die nächsten Blogposts. Räume die digitale und analoge Musikbibliothek auf. Recherchiere. 

Lege "Movements Of Night" auf den Plattenteller. 

Und alles ist Herbst. Und salzig, erdig, rot-braun. Elementar. 

Es folgt der sich nur selten bahnbrechende Reflex, zu dieser Musik sofort etwas zu schreiben. Bevor der Alltagssturm wieder kommt und ich wieder den Halt verliere. 

"Movements Of Night" ist gleichermaßen subtil und kraftvoll, überlegt, mit großer Weite und Tiefe. Eine dieser Platten, die mich schon nach den ersten Sekunden in ihren Bann ziehen, weil Ihr Klang, ihre Töne so einzigartig sind. Und weil hier etwas im Subklang zu hören ist, das nur ich hören kann. Das ist kein elitäres Geschwätz, aber dafür  universell für jeden, der zuhört und sich erinnern kann. Denn es sind die eigenen Bilder, die eigenen Erinnerungen, die eigenen Erfahrungen, die sich wie die Rose von Jericho entfalten können, weil sie von dieser Musik getränkt und damit wiederbelebt werden.

All das, was hier gerade ist, auf der Couch mit Jasmintee, Katzen, Räucherstäbchen und Kerze, fühlt sich wie 37 Jahre Leben an. Das Getöse vor der Tür wird nicht verschwinden, aber es ist für den Moment einfach nicht wichtig. 

Erschienen auf Students Of Decay, 2013.



05.10.2014

Von der Freiheit...


Oder: wie sich der mündige, aufgeklärte Konsument, der einen fleischfreien Kantinentag als Einschränkung seiner Freiheit bewertet, ganz mündig und aufgeklärt: verarschen lässt.










Full disclosure: The speaker in this video is actually an actress named Kate Miles, but the facts about produce and its marketing are 100% real. The audience is also real, and thus the looks of disgust are totally real too.

Original video by Catsnake Film

Mehr gibt's hier.

03.10.2014

The Life And Times - Lost Bees



THE LIFE AND TIMES - LOST BEES

Völlig überraschend hat eine meiner erklärten Lieblingsbands - und darüber jetzt noch mehr Worte zu verlieren würde wirklich bedeuten, die vielzitierten Eulen nach Athen oder Hannover zu tragen - im vergangenen August ihr viertes vollständiges Album veröffentlicht. "Völlig überraschend" ist in diesem Zusammenhang natürlich nur die halbe Wahrheit, denn das Trio aus Kansas City weilte, qua Berichterstattung via Twitter, bekanntermaßen Anfang des Jahres im Studio. Die tatsächliche Veröffentlichung  lief allerdings komplett an mir vorbei. Was der erste Skandal ist.

"Lost Bees" erscheint dabei erstmals in der Bandkarriere nicht als Schallplatte, was, tätätätäerää, der zweite Skandal ist, bietet darüber hinaus aber schon wieder den besten Indierock, im weitesten Sinne, den ich mir vorstellen kann. Die Band klingt auch neun Jahre nach ihrem Debut "Suburban Hymns" nicht nur immer noch völlig einzigartig, sie verfeinert diese Exklusivität sogar mit jeder weiteren Platte auf einem nur selten erlebten Niveau. Die Songs auf "Lost Bees" erscheinen im Vergleich zum arg blickdichten Vorgänger "No One Loves You Like I Do" in der Gesamtanlage etwas entstrüppt, gleichzeitig wirken Kompositionen wie "Bored To Death", das fantastische "Ice Cream Eyes" und die Single "Passion Pit" (höre unten) zugleich kompakter als auch vielschichtiger. Die unnachahmliche Mischung aus dem nach wie vor tollultramgealschönstklingenden Schlagzeug des Rock, einem Bass, der sich lieber über das definiert, was er weglässt, einer effektbeladenen Gitarre, die sich mit jeder gespielten Note tiefer und tiefer in den Klang und das Leben eindreht und den nochmals verbesserten Gesangsarrangements von Meisterphilosoph Allen Epley, wird ganz bestimmt zu einem ziemlich unschönen Hauen und Stechen bei der Jahresendabrechnung führen.

Es gibt kaum bessere Musik für den anstehenden Herbst. Für Waldspaziergänge. Oder auch nur den Blick aus dem Wohnzimmerfenster auf eine feuchte, neblige Hofeinfahrt an einem Sonntagmorgen um halb neun.




P.S.: Wenn der vierte Track auf der Scheibe, "Maserati", keine bewusste Verbeugung vor der gleichnamigen Post-Postrock-Psychedelic-Kapelle ist, fress' ich einen Besen (mit veganer Mayo).

30.09.2014

Slow Magic - How To Run Away



SLOW MAGIC - HOW TO RUN AWAY


"Keine Posts stimmen mit Suchanfrage Slow Magic überein."
Angesichts des 2012 erschienenen Debuts und der damit ausgelösten Begeisterung im Hause Dreikommaviernull, ist das schon ein kleines bisschen überraschend. Denn "Triangle" gehört für mich zu den erfreulicheren Alben der 10er Jahre: diese kleine, feine Platte hat dabei nicht sensationell viel Staub aufgewirbelt, eher ist es die Langzeitwirkung und die Nachhaltigkeit ihrer Stimmung und ihrer Aura, die mich jubeln lassen. 

"Triangle" war und ist wärmendes Licht, durch und durch. Sonnendurchfluteter, futuristischer, schwüler, mit positiver Kraft aufgeladener, leicht swingender und eskapistischer Elektropop. 




Das neue Album der Figur Slow Magic heißt "How To Run Away" und erscheint dieser Tage auf Downtown Records. Der Albumstream findet sich hier:






Die ersten Durchgänge zeigen die Musik der stets mit einer indianisch anmutenden Maske auftretenden Person (über die man folgerichtig auch nichts bis fast nichts weiß) im Vergleich zum Debut etwas weniger verträumt, dafür etwas schmissiger und clubtauglicher. Geblieben ist indes die großartige klangliche Nähe zu allem, was unsereins zum Sommer einfällt. "How To Run Away" ist hell, relaxed und poppig - und dennoch introvertiert genug, um nicht als Soundtrack für die Promille-Horden am Ballermann zu enden. 

Erschienen auf Downtown Records, 2014.

27.09.2014

The Dub In BVDUB



SAIMON SAIMONSE - THE DUB IN BVDUB


Mein Sommer des Jahres 2014 war einer der Mixtapes, und Saimon Saimonse hat sich für seinen Podcast aus dem Mai 2014 einen Künstler ausgesucht, der auf 3,40qm mehr als nur einmal als wandelnden Heiligenschein geadelt wurde: Brock van Wey aka BVDUB. Ich habe die letzten vier Monate mit diesem 90-minütigen Mix verbracht, habe mich damit ein- und wieder ausgegraben, bin darin versunken und wieder aus ihm aufgetaucht.

Mein Sommer 2014 war in diesem Zusammenhang auch einer der skurrilen Momente, insgesamt auch einer, der bedeutend mehr Tiefen als Höhen zu bieten hatte. "The Dub In BVDUB" konnte in jedem Augenblick als ausgleichendes Element dienen. Und selbst in Situationen, in denen es völlig undenkbar erschien, Musik zum Bestandteil des erlebten und zu erlebenden Wahnsinns um mich herum zu machen, hielt Saimonses Mix die Fackel der Orientierung und des Lichts empor.

Es scheint mir grundsätzlich immer wichtiger zu werden, den Sicherheitsabstand vor Gefahren für Körper und Geist, den medialen Fata Morganas, dem Sensationsgetöse nicht nur einzuhalten, sondern ihn immer größer werden zu lassen - und sich stattdessen introspektiv auf das Echte, Schöne und wirklich Wichtige zu besinnen.



26.09.2014

Sehnsucht & Ohnmacht



GODHEADSILO - SKYWARD IN TRIUMPH

"SubPop? 1996? Vinyl? Na logo kauf' ich die."
(Florian E., nicht nur gedacht, sondern sogar laut ausgesprochen, 6.9.2014)

Beim letzten Besuch in der Frankfurter Institution für allerlei Punk und Rock'n'Roll, Sickwreckords in Sachsenhausen, stieß ich auf dieses Schätzchen aus den neunziger Jahren - der Bandname ließ ein winziges Glöckchen im Hinterbrummschädel aufgeregt vor sich hin bimmeln; hinsichtlich möglicher Erinnerungen an die tatsächliche Musik herrschte indes die übliche Ödnis im oberen Glockenturm. Und ich tat etwas, was ich praktisch nie in Erwägung ziehe: ich hörte mir die Platte an. Im Laden. Freund Simon hat auch schon komisch geguckt. 

Es brauchte indes keine zwei Minuten, bis sich die Entscheidung glasklar als Pipifleck in der Cargo (schwarz, mit Bändchen am Bein) abzeichnete. Das Duo Mike Kunka am Bass und Schlagzeuger Dan Haugh fuzzen sich grobkörnig durch bratzigen, ausgedehnten Noise, über Stoppelfelder von künstlerisch aufgeheiztem Pre-Postrock, epischen Nerventramplern, introvertiertem Minimalismus und exaltiertem "Fuck you"-Indie-Sludge. Aus heutiger Sicht könnte glatt die Einschätzung die Oberhand gewinnen, das Duo sei mit dieser Musik ein paar Jahre zu früh dran gewesen - ein ungewöhnliches Urteil für eine Band aus den neunziger Jahren, aber eben doch ein ziemlich richtiges: "Skyward In Triumph" ist in Teilen überraschend zeitlos und bei Weitem besser gealtert als besonders die Mitt- und Endneunziger Platten musikalisch vergleichbarer Konkurrenz. Welche man, das sei am Rande erwähnt, auch eher mit der Lupe suchen darf. 

Ich legte die Platte übrigens nach dem Erwerb zum ersten Mal am ersten folgenden  Sonntag auf, als ich mich dem Sortieren meines Plattenregals widmete (die Älteren werden sich an die Strebertweets erinnern). Nun steht der linke Lautsprecher auf jenem Plattenregal und der Herr Dreikommaviernull eben davor, und als der fünfzehnminütige Epic-Avantgarde-Fuzz-Doomer "Guardians of The Threshold" also bei Minute 3:45 in ein zunächst nerven-, später dann auch ohrenzerfetzendes, und außerdem sage und schreibe sechs Minuten langes, eintöniges (im Wortsinn! IM WORTSINN!!!) Bass-Intermezzo gleitet,  das nicht nur kein Ende finden will, sondern im Gegentum für eine gefühlte Ewigkeit im Sackquadrat jeden Funken Menschlichkeit aus Dir 'raussuppen lässt, und der Herr Dreikommaviernull, weil er ja der härteste und aber auf jeden Fall bekloppteste Stecher unter Benjamin Blümchens Sonne ist, natürlich auch niemals auf die Idee kommen würde, den absurd weit aufgerissenen Lautstärkeregler in wenistens erträgliche Schranken zu weisen und stattdessen lieber im Abstand von gerade mal 30cm vor dem schneeweißen Lautsprecher herumturnt, um seine verfickten Scheißplatten zu sortieren, und die Ohnmacht so derbe am Gleichgewichtsgefühl herumsägt, dass man sich vorkommt, als hätte man ein Tässchen Dormicum zum Frühstück durch einen drei Meter fuffzich langen Ringelstrohhalm aus getrocknetem Fliegenpilz gesaugt, dann war das eine total schöne, geradewegs kathartische Erfahrung. 

Immerhin hatte ich den Stadtteil dann für mich alleine. 


Erschienen auf SubPop, 1996.



16.09.2014

One Apple a day keeps the U2 fans away

Ich muss dazu etwas schreiben und wie so oft, ist's natürlich totaler Quatsch mit Ratsch, weil man diesem Irrsinn sowieso schon viel zu viel Aufmerksamkeit schenkt, aber ich will mich auch nicht schon vorher dafür hündisch entschuldigen - das mache ich dann hinterher mittels einer Handvoll (no pun intended!) liebgemeinter Backpfeifen an und auf die eigenen Backen, also alle Viere.

Der Disclaimer vorab, damit man es einschätzen kann: Ich bin bekennender Spotify-Verächter, denn es ist der Anfang vom Untergang von allem. Spotify ist die besinnungslose Turbo-Beschleunigung des Spätkapitalismus - es vermarktet, in erster Linie sich selbst, und macht sonst nichts, gar nichts. Es ist frei von Inhalt - und wo das gesagt ist befürchte ich auch, es macht den Geist der meisten Die Hard und Mainstream-Nutzer frei, v.a. von Frischluft und antiautoritärem, selbstständigem Denken und nach Greg Graffin auch von "Sanity", die bekanntermaßen ein full-time Job ist. Spotify ist der gesellschaftliche Weichzeichner sowohl eines Kulturbetriebs als auch einer Kulturgesellschaft, die besoffen am letzten Strohhalm saugen und nicht merken, dass eine hochkonzentrierte Fliegenpilzteemischung die Kehle hinunterrinnt. Aber machen wir mal für den Moment ruhig so weiter, wir sprechen uns in zehn Jahren nochmal.

Es soll nun aber nicht explizit um Spotify gehen, und wenn, dann ist's nur für die Transferleistung wichtig, sondern um die seitens Apple und U2 ausgeschnapste Idee, das neue Album der irischen Band an 500 Millionen iPhone-Nutzer zu verschenken. Und es soll um die ausbleibende Komplexität in der Debatte gehen, da sie von so manchem Kommentar offenbar zu reinem Gift erklärt wurde.

Der Journalist Dirk von Gehlen zimmert in seinem Blog eine selbst auf den zweiten Blick wenig stimmige Verbindung zwischen dem Apple-Coup und dem immer noch wunderbaren Rant von Sven Regener aus dem Jahr 2012  zusammen, und lässt den Vergleich, beziehungsweise die vermeintliche Veränderung in diesen "902 Tagen" als Bestätigung für den "digitalen Wandel" quittieren.


Warum das so nicht geht:

1. Wenn das U2-Album 500 Millionen Mal verschenkt wurde und vier- und meinetwegen auch vierhundert und, komm', lass gut sein: vierzigtausend Handvoll Twitter- und Facebook-Vollnerds und andere Web 2.0-Insassen über begrenzten Speicherplatz auf ihrer Klingelkröte maulen (ein schön ironisierter Scherz in sich, ich weiß) und in typischer Internet-Hysterie um den geilsten Tweet und die meisten nach oben gereckten Däumchen kämpfen, weil man U2 so kacke, Apple noch viel kackiger und die beiden zusammen dann also zum Antichristenkacker per se ernennt, weil sie es gewagt haben, eine neue Platte von ollen Rock-Opas auf von minderjährigen Bangladeschis zusammengerotzte Hardware zu wuchten, und die sensationsgeilen Medienopfer das zur "News From The Front" (schon wieder Greg Graffin) zusammenkleben, dann ist das kein Anzeichen für digitalen Wandel, sondern für den dramatischen Zerfall von Hirnzellen. Und hier könnte der Text eigentlich schon sein frühes, aber immerhin sinnvolles Ende gefunden haben.

2. Regener bezog sich in seinem Monolog zur Lage der Musiknation von dem tatsächlichen und tiefgreifenden Wandel, der erstens noch lange nicht abgeschlossen ist, weil er zweitens längst strukturelle Realität und gesellschaftliche Wurzeln geschlagen hat: alles ist verfügbar, ich will alles haben. Von "Hören" wollen wir gar nicht mal sprechen, aber haben geht klar. Kostenlos. Oder gestreamt für zwei Mark fuffzich. Konsum betäubt - und gleichzeitig ist man mittendrin in der Gesellschaft, die sich längst nicht mehr um Inhalte und lästige Qualitätsfragen kümmert. Was Regener aber auch meint: Menschen, die früher seine LPs und CDs gekauft haben, weil sie explizit nach Element Of Crime (Symbolband) suchten und seine neue Musik hören wollten, greifen mittlerweile auch zur (Fast-)Gratisversion. Das sind seine Fans. Die sind und bleiben fokussiert auf Regener - und kümmern sich am Ende des Tages nicht mehr um ihn. Das kann verstören. Wenn Herr von Gehlen fordert, sich just in dieser Zeit von Inhalten zu lösen, dann ist das so, als würde ich im Schwimmbad nach einem Glas Wasser fragen.

3. Regener zweifelt daran, ob er dank ausbleibender finanzieller Unterstützung demnächst noch Musik machen kann - was natürlich als Bestsellerautor rein formal auch höchst diskussionswürdig ist, aber als prinzipielle Stimme für Zehntausende Undergroundbands und -künstler gerade noch durchgeht - U2 bekamen für ihre Marketingaktion trotzdem, oder besser: gerade deshalb Geld. Vermutlich mehr als zwei Mark fuffzich.

4. Was sich nicht erst seit Regener, sondern schon seit knapp 20 Jahren abzeichnet, ist der Trend zur Heterogenisierung und Individualisierung der kulturellen Bedürfnisse und des Konsumverhaltens bei gleichzeitig sinkender Relevanz von meinungsbildenden und -führenden Medien. Maximal ausgeschöpfte Möglichkeiten, Musik zu kreieren plus maximale, weltweite Verfügbarkeit multipliziert mit niedrigen Vermarktungs- und Nutzungskosten ist gleich Diversität, maximale Auswahl und maximale Freiheit. Was passiert, wenn der bündelnde Medienklüngel fehlt, der Wannabes zu richtigen Stars macht, sieht man seit 15 Jahren nicht nur, aber auch an den traurigen Musik-Verkaufscharts: die Menschen hören heute vermutlich so viel Musik wie nie, sie hören nur nicht mehr so oft dieselbe Musik wie ihresgleichen. Und an diese Freiheit gewöhnt man sich: irgendeinen Krempel übergestülpt bekommen, den man nicht angefordert hat - bei Mutti Merkel und der NSA funktioniert sowas noch ganz gut, aber bei Musik? Alter, wie uncool.

5. Es ist nicht der Künstler, der nichts mehr wert ist - es ist seine Kunst, die nicht mehr gebraucht wird. Das ist die Endstation der seitens von Gehlen geforderte Loslösung vom Inhalt: "Vorrausetzung (sic!) für jeden Umsatz mit Inhalten ist: Aufmerksamkeit!". Und die muss mit dem Inhaltsträger ja nichts zu tun haben, wenn der Umsatz stimmen soll. Steht da, von Gehlen dixit: U2 sind in den Charts, weil niemand (also die Vierzigtausend von 500 Millionen) die neue Platte hören will. Noch nicht mal geschenkt. Können wir uns das gerade ganz kurz auf der Hirnzunge zergehen lassen?! Ich warte auch so lange.

6. Wenig Beachtung findet die grundlegend gesunkene Relevanz von U2 als einstige Pop-Giganten in der Bewertung der Apple-Aktion, vor allem in der Gruppe der Netzgeneration. Dass die Band bei der letzten Tour mit einem 700 Millionen-Dollar Sack auf dem morschen Rücken heimkehrte, ist dabei eher ein zusätzliches Indiz für die erwähnte Inhaltsleere: das zahlkräftige Eventpublikum aus der sich blödkonsumierenden Mittel und Oberschicht, das spätestens bei der Zugabe in der Tiefgarage wieder im Porsche Cayenne sitzt und nach Hause schunkelt, hat bei "In The Name Of Love" eher in der Loge mit romantikverschmierten Augen an der Wildschweinkeule genagt. Das ist Geschäft. Keine Kunst.

7. Wenn schon ehemaligen Millionensellern im Jahr 2014 nichts mehr anderes einfällt, als diese Aufmerksamkeits- und Medien-Masche zu stricken, welche Aussicht haben dann eigentlich die Legionen von Musikern, Künstlern, Schauspielern, die weder die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten, noch geraderaus die Lust dazu haben, sich so tief und unterwürfig vornüber zu beugen, damit sie jemand wahrnimmt?  Und wollte Regener nicht exakt darauf hinweisen?


Tatsache ist, dass sich Regener durch die Aktion von Apple und U2 bestätigt sehen darf - er wird sogar darüber hinaus erkennen, dass die Inhaltsleere in den letzten 902 Tagen bedeutend schlimmer geworden ist. Der Kulturbetrieb hat sich tatsächlich verändert, aber wer kann sich das selbst unter minimalen Anforderungen von Mentalhygiene tatsächlich noch in Seelenruhe anschauen? Oder abnicken?

Oder sogar daran mitschrauben?

09.09.2014

Lord Of The Olivenzweig



MOUNT OLIVET INSPIRATIONAL CHOIR - IN DUE TIME



Religion an sich ist ja bekanntermaßen die beste Erfindung seit der Schleimschimmelgrützwurst mit Arsenüberzug, religiöse Musik liefert in aller Regel den Beilagensalat aus vollgestrulltem Algenpups (o.ä.), und ich lasse da auch nur ganz ungerne mit mir reden. Zum einen rede ich grundlegend nicht so wahnsinnig gerne, zum anderen ist's ja in aller Regel sowieso für die Katz, die Maus oder den Hund, wenn man sich gegenseitig nichts zu sagen hat, was die eigene Sturheit wenigstens im Ansatz aufbröseln könnte. Viel mehr als Polemik bekommen wir da so oder so nicht zu Stande. Und über Toleranz brauchen wir erstrecht nicht sprechen, denn wir alle wissen spätestens seit Gerhard Polt, dass Toleranz kein deutsches Wort ist und wahrhaftig übersetzt "etwas aushalten" meint:"Wenn einer früher gefoltert wurde - dann war der tolerant." Könnte sich die Menschheit auch endlich mal ins Stammbuch schreiben.

Dass es auch anders geht, beweist nun ausgerechnet die Redaktion des vom Verfassungsschutz beobachteten(*) Blogs 3,40qm: ich habe mir eine religiöse Platte gekauft. Also eine Platte mit religiöser Musik darauf. Von einem Gospelchor. Aus Amerika. Wort- und Satzkombinationen, die, zumal aus meiner Feder, sprachlos machen.

Und dennoch darf man das ruhig mal einordnen: wenn ich hin und wieder auch christliche Thrash Metal-Bands goutiere, solange sie nicht homophoben und anderen gefährlichen Biohirnmüll verarbeiten, und wenn ich alte Soul- und Funk-Alben aus den sechziger und siebziger Jahren so gerne und ausgiebig höre, dass mir der Leib Christi praktisch aus den Ohren quillt, dann gehen mir zum Mount Olivet Inspirational Choir durchaus die Argumente aus. Aber ich will ehrlich sein: ich kannte den Mount Olivet Inspirational Choir natürlich vorher nicht, aber wer tat das schon? Der 1964 gegründete Gospelchor aus Chicago nahm in Eigenregie und unter der Führung von Isaac D. Chew, Walter Thomas und Pastor Rev. Ray Charles Bonney seine erste Platte auf, die 1976 auf einem Privatlabel erschien und nun über das Berliner Label Corvo Records, beziehungsweise dessen Sublabel Global Pop First Wave ausgegraben und professionell wiederveröffentlicht wurde. Das Original ist weder auf Discogs noch auf Popsike zu finden, aber im unten anhängenden Youtube-Video des Hits "In Due Time" ist das originale Coverartwork nebst Backcover zu sehen. Offenbar hat Corvo von den ursprünglich neun Songs des Albums nur fünf für diese Wiederauflage beachtet.

Dafür steht der Reissue zum Sparpreis einer EP und mit einem zum Heulen schönen Coverartwork zum Verkauf - letztgenanntes war übrigens der Türöffner zum "Shut up and take my money!"-Reflex.





(*) Ist zwar gelogen, wäre aber total schön. Vielleicht.

Erschienen als Privatpressung, 1976.
Reissue erschienen auf Global Pop First Wave, A Corvo Records Sublabel, 2014.

05.09.2014

Blank When Zero lieben Sea Shepherd. Immer noch.







Es ist leider wieder soweit: am 1.September 2014 hat das große Abschlachten von Walen und Delfinen im japanischen Taiji begonnen. Sea Shepherd ist erneut mit dem Cove Guardians Team vor Ort und dokumentiert die Ereignisse.

SEA SHEPHERD COVE GUARDIANS

Auf der Sea Shepherd-Seite hat man Zugriff auf die Kampagnenziele und -updates, den zu gleichen Teilen berüchtigten und traurigen Livestream, sowie weitere Videos und Fotos. Außerdem findet man oben rechts in der Ecke den Button zum Spenden.

Apropos Spenden: Es ist auch deshalb nochmal lohnenswert darauf hinzuweisen, dass auf der Bandcamp-Seite von Blank When Zero, unserer immer noch existenten kleinen Punkband, das letzte Album "Einerseits..." als "Name Your Price"-Download angeboten wird und alle Erlöse aus dieser Aktion direkt an Sea Shepherd weitergeleitet werden.

Ihr bestimmt also, wieviel Geld ihr bereit seid, für die digitale Version der Platte zu zahlen. Der Minimalbetrag pro Download ist 1 Euro. Es gibt keinen Zwischenwirt, es geht alles direkt an die Truppe um Kapitän Paul Watson.

Blank When Zero - Bandcamp

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Vielen Dank von
Simon, Marek & Flo