19.01.2025
Best Of 2024 ° Platz 11: Slomosa - Tundra Rock
07.01.2025
Best Of 2024 ° Platz 14: Slow Dancing Society - Do We Become Sky?
05.01.2025
Best Of 2024 ° Platz 15: Salvatore Mercatante - Ø
03.01.2025
Best Of 2024 ° Platz 16: Arutani - Who We Used To Be
01.01.2025
Best Of 2024 ° Platz 17: North Sea Echoes - Really Good Terrible Things
26.12.2024
Best Of 2024 ° Platz 19: Cigarettes After Sex - X's
Eigentlich war ja nach dem 2017 erschienenen Debutalbum dieses Quartetts aus Texas alles gesagt. Die Infusion mit dem Betäubungsmittel/Viagra-Mix tropfte stoisch in die Blutbahn, alles war warm und feucht, ich hinterfragte nochmal schnell meine Heterosexualität und kaufte mir gleich drei oder dreißig Stangen Kippen. Wer konnte schon wissen, was der Abend noch bringt? Und: "Non-smokers die every day" (Bill Hicks).
Was mir hingegen völlig klar war: das Konzept mit diesem maximal vernebelten Morphin-Pop wird kaum länger als jene 46 Minuten vom Debut überleben. Das ist ein One-Trick-Pony, die werden noch eine Platte machen und dann wird's das gewesen sein.
Was auch immer in den letzten Jahren passiert ist und unter welchem Stein meine Wenigkeit sein Dasein fristete: sowohl die Band als auch der Rest der Welt hatten offenbar eine andere Sicht auf die Dinge. Die Band spielt mittlerweile ausverkaufte Headlinershows in den großen Arenen dieser Welt, und ich muss zugeben, mich von diesem Schock immer noch nicht erholt zu haben. Deswegen hier nochmal in aller Deutlichkeit: WHAT THE FUCKING FUCK?! Ernsthaft und aufgeräumt Über "X's" zu schreiben lohnt sich im Prinzip nicht, denn wer die beiden Vorgänger kennt, kennt damit ziemlich sicher "X's"; dagegen sind selbst AC/DC experimentelle Avantgardisten. Soviel unerträgliche Redundanz kommt mir eigentlich nicht ins Regal, noch weniger auf den Blog und schon gar nicht in die Jahresbestenliste. Nun steht "X's" im Regal, auf dem Blog und auf meiner Jahresbestenliste.
Mir hat es schlicht den Kopf verdreht. Verstörend betörend.
Erschienen auf Partisan Records, 2024.
24.12.2024
Best Of 2024 ° Platz 20: Xenia Reaper - Luvaphy
17.11.2024
"Da lässt sich noch einer Zeit für Bilder."
DAS Hipsteralbum des Jahres 2021. und zugleich: DAS vereinende Musikalbum des Jahres 2021.
In Zeiten, in denen vornehmlich die Boomergeneration nur zu oft und - Distinktionsgewinn olé: zu gerne - den Abgesang auf die wahre, echte, schöne alte Musikwelt anstimmt, also die wahre, echte, schöne Auseinandersetzung mit wahrer, echter, schöner Musik in endlosen Kopfhörersessions im wahren, echten, schönen Ohrensessel, bei einer guten Flasche Eigenurin und einem guten Stück Haifischknorpel, weil die nachfolgenden Generationen alles, aber auch wirklich ALLES anders und damit, logo: schlechter machen als es die alten "Furzknoten" (Lagerfeld) es vor circa einer Billion Jahren taten, und das fragile Ego damit nun wirklich überhaupt nicht umgehen kann, produziert die Elektronik-Zaubermaus Sam Shepherd aka Floating Points mit dem Saxofonisten Pharoah Sanders wie es scheint mit links eine Jazz-, Ambient- und Klassik-Platte, deren Ankunft von Menschen jeder Altersgruppe wie der neue Heiland gefeiert wurde - und weiterhin wird. Selbst wenn jene Menschen mit Jazz, Ambient und Klassik zuvor soviel an der Frisur hatten wie H.P.Baxxter mit Atomphysik, Körperhygiene und Frauenrechten.
Über insgesamt neun sogenannte Movements spannt das Duo im Grunde ein einziges Motiv; das ist die Lebensader von "Promises". Und sowohl Sanders, als auch im weiteren Verlauf das London Symphony Orchestra, bleiben über die gesamte Spielzeit in ihrer Nähe, oszillieren, treiben, schweben, drehen und winden sich mit dieser kleinen, so unscheinbar wirkenden Welle aus gerade mal acht Tönen in ein minutenlang aufgeschichtetes Crescendo und sacken gemeinsam wieder ins nächste Diminuendo ab, bis die Intensität schnurstracks auf die Kernschmelze zukriecht.
Und wenn der Mythos tatsächlich stimmen sollte, dass heute also wirklich niemand mehr so richtig zuhört oder zuhören kann, weil die Aufmerksamkeitsspanne so gering und der Druck so mächtig sind, dann ist's vermutlich genau das: ein Mythos. Denn - Achtung, der Ohrensessel naht - im Prinzip kommt hier nur so richtig dahinter, wer sich auf "Promises" mit Haut und Haaren einlässt. Den Bewegungen folgt. Sich treiben lässt. Die Kontrolle verliert. Und langsam....ganz langsam...in Richtung Ausgang schwebt.
Angesichts des Erfolgs dieses Projekts, schweben vielleicht mehr im ergiebig-positiven Kontrollverlust umher, als das Narrativ der im Ausnahmezustand delirierenden Generation uns Glauben machen will.
Was ich sagen will: Hoffnung für Alle.
Vinyl: Die Erstpressung war sehr schnell ausverkauft, und weil davon irgendwie so ziemlich alle überrascht waren, dauerte es fast ein halbes Jahr, bis die nächste Edition in die Läden kam. Hübsches die-cut Cover, 12"-Inlay, schwarzes Vinyl. Es gibt viele gemischte Reaktionen zur Pressqualität, von "totalem Schrott" bis hin zur "bestklingenden Platte aller Zeiten" ist alles dabei, und ich möchte mich mit meinem Exemplar etwa in der Mitte platzieren. Ich bereue den Kauf natürlich nicht, aber "spektakulär" geht eventuell ein bisschen anders.
Erschienen auf Luaka Bop, 2021.
11.08.2024
Keno & Tristan De Liege - Transatlantyk
"Instrumental downbeat and lush electronica from David Hanke. Somewhere between Thievery Corporation, De-Phazz and Bonobo. Beautiful pressing made by Pallas on 140g vinyl. Alina says it makes you yearn for summer - but it also works well at the very beginning of spring with your first cup of coffee on a Sunday morning"
"If you like early 2000s relaxed downtempo tracks like from Bonobo or Blockhead, then you have to listen to this little secret."