SEGUE - PACIFICA
Auf dem Siegertreppchen für das schönste Coverartwork des Jahres steht "Pacifica" ja schon, musikalisch hat es im "Leicht & Locker"-Modus für die Top Ten gereicht. Der kanadische Produzent Jordan Sauer erschafft auf seinem vierten Album als Segue eine ambivalente Stimmung aus sonnendurchfluteten, ultrarelaxten, perkussiven Dub-Techno Sounds, und einer sich trotz aller Wärme und Gelassenheit immer wieder bahnbrechenden Distanziertheit und Melancholie. Ich bin noch nicht ganz dahintergekommen, woher gerade der zweite Teil meiner Beobachtung stammt, denn offensichtlich ist sie nicht - in genau dem Maße, in dem ich verstehe, dass "Pacifica" eine weiche Wattewolke sein kann, in der man man einfach versinkt und sich sonst nichts weiter tut, weil sich als ultimative Basis eines solchen Sounds eben auch nichts tun muss, erkenne ich eine Art überwältigender, bittersüßer Traurigkeit. Durchaus im Rahmen eines fröstelnden "Alles ist gut"-Gefühls, aber dennoch wenigstens nachdenklich. Vielleicht bin ich auch einfach mit den Emotionen überfordert, die "Pacifica" bei mir auslöst.
Mich erinnert das an die eindrücklichen Momente während meines letzten Urlaubs im Jahr 2008: Spanien, Meer, Costa Blanca. Im Oktober und deshalb abends und nachts arschkalt. Nun war wenige Tage vor Urlaubsantritt gerade Reiner verstorben, und wo ich das gerade schreibe merke ich, dass es über fünf verdammte Jahre sind. Und als ich da also abends so stand, in gefühlsduseligen Nebel, am Rand der Hotelterasse, auf das Meer schaute, es hörte und es riechen konnte, da war ich erschlagen von der Größe und der Macht der Welt, von der eigenen kleinen Existenz, die sich zu Hause um Anschlusszüge und farblich abgestimmte Socken Gedanken macht, von der Vergänglichkeit, von der lächerlich kurzen Zeit, die uns allen bleibt.
Was klingt, als würde ich mich demnächst von der Fensterbank stürzen (Erdgeschoss), ist ganz und gar nicht so gemeint: mir ging es damals gut und mir geht es heute gut. Wenn mich Musik an solche Orte transportieren kann, wenn sie inspiriert, wenn sie provoziert, dann darf ich dUg Pinnick zitieren:"It's all good, it's all good."
Erschienen auf Silent Season, 2013.
Mich erinnert das an die eindrücklichen Momente während meines letzten Urlaubs im Jahr 2008: Spanien, Meer, Costa Blanca. Im Oktober und deshalb abends und nachts arschkalt. Nun war wenige Tage vor Urlaubsantritt gerade Reiner verstorben, und wo ich das gerade schreibe merke ich, dass es über fünf verdammte Jahre sind. Und als ich da also abends so stand, in gefühlsduseligen Nebel, am Rand der Hotelterasse, auf das Meer schaute, es hörte und es riechen konnte, da war ich erschlagen von der Größe und der Macht der Welt, von der eigenen kleinen Existenz, die sich zu Hause um Anschlusszüge und farblich abgestimmte Socken Gedanken macht, von der Vergänglichkeit, von der lächerlich kurzen Zeit, die uns allen bleibt.
Was klingt, als würde ich mich demnächst von der Fensterbank stürzen (Erdgeschoss), ist ganz und gar nicht so gemeint: mir ging es damals gut und mir geht es heute gut. Wenn mich Musik an solche Orte transportieren kann, wenn sie inspiriert, wenn sie provoziert, dann darf ich dUg Pinnick zitieren:"It's all good, it's all good."
Erschienen auf Silent Season, 2013.