14.01.2014

2013 ° Platz 13 ° Absolute Boys - Heavy Flow



ABSOLUTE BOYS - HEAVY FLOW


Es scheint, als sollte dieses australische Trio eines der besser behüteten Geheimnisse des Musikjahres 2013 bleiben, aber nicht mir mir, Freunde! Ich hatte die Buben bereits im September hier auf 3,40qm kurz vorgestellt, und es war ziemlich schnell klar, dass es nicht bei dieser einen Erwähnung bleiben sollte. Ich bin Fan, und "Heavy Flow" ist zweifellos eine der schönsten Platten des Jahres. Nach dem Release dieses Debuts im vergangenen April scheint sich allerdings außer den beiden Gigs im November 2013 in Melbourne und Sydney nicht so irrsinnig viel bei ihnen getan zu haben; die Band macht sich darüber hinaus auch im Netz durchaus rar. Eine knappe Handvoll Videos auf Youtube, zwei Links zur Soundcloud und einen offensichtlich seit längerem nicht mehr aktualisierten Blog (mit sehr ärgerlichen Poserbildern vor aufgespießten Schweinen über dem Grill) - "that's it!" (Kristina "Knutschnuss" Köhler). Den vom Label erwähnten "Buzz" um das Trio hat es offensichtlich nicht in die zivilisierte Welt geschafft und blieb stattdessen in diesem seltsamen Australien, wo sie Koalabären fressen und mit ihren Hausspinnen Gassi gehen und also einfach auf die Straße kacken, weil sie kein fließend Wasser haben. Oder so.

"Heavy Flow" ist ein romantisches, verträumtes, manchmal noisiges und ganz sicher verhalltes Etwas, geradewegs aus dem Postpunk-England der frühen achtziger Jahre herausgehopst. Viel Wave, viel Sahnedickicht, viel Echo - dafür glücklicherweise keine perlenden Johnny Marr Gedächtnisgitarren, sondern eher eine minimalistische, aber nicht ganz so arg verschrobene Young Marble Giants-Ästhetik mit schwülen Endlosgitarrenwürmern im Nebel, kompositorisch manchmal beeindruckend nah dran an der Champions League.

Erschienen auf Bedroom Suck Records, 2013.

Keine Kommentare: