GRACER - VOICES TRAVEL
Die Stilbeschreibung "melancholischer Rock" lässt einem vorab nicht viel Spielraum, um einer Platte ohne Vorurteile zu begegnen. Nickelback sind eben immer noch allgegenwärtig. Dass "Voices Travel" vom ehemaligen Elliott Mastermind Kevin Ratterman produziert wurde, entschärft die Lage dann doch etwas.
Vor nunmehr fast acht Jahren haben Revelation Records etwas ausgegraben, was man damals wie heute nicht mehr alle Tage hört. Einen Sound, der Mitte der Neunziger für kurze Zeit angesagt war, dann aber über die Jahre vom weitaus mainstreamigeren New Rock weggespült wurde. Gracer aus New York spielen fragilen, sehr melodischen und souverän-unaufgeregten Indierock. Hervorgegangen aus den beiden Long Island Bands On The Might Of Princes und Lux Courageous, vereinen Gracer Elemente ihrer Vorgänger zu einem zwar über weite Strecken ruhigen Album, das sich dennoch erfreulich von weinerlichem Herumgenöle fernhält.
Wer nun indes an "erdigen Rock" denkt, wird ebenfalls nicht fündig. Gracer bewegen sich genau in der Schnittmenge der beiden Extreme und fahren damit erstaunlich sicher und kompakt. Besonders die erste Hälfte von "Voices Travel" mit den beiden Sternstunden "Esperanza" und "Waiting For Departure" überzeugt. Die Gitarren erhalten mit ihren wunderbaren Arrangements ein wenig mehr Freigang, die Gesangsmelodien treffen mit ihrem melancholischen Unterton immer den richtigen Nerv, um sich wohlig in die Decke zu kuscheln. Immer, wenn Gracer ihren Songs eine Prise mehr Punch verleihen, wachsen sie über sich selbst hinaus, wie auch im feinen "Fires We Set", dem mitreißendsten Song des Albums.
Auch wenn die zweite Albumhälfte die Qualität der ersten Minuten nicht halten kann: wer Elliott und Mittneunziger-Gitarren-Indierock immer noch hinterhertrauert und bei melancholischem Rock nicht gleich die Dauerwelle von Chad Kroeger föhnt oder - noch schlimmer - an fucking Coldplay denkt, findet hier mit Sicherheit sein Glück.
Erschienen auf Revelation Records, 2006.
Vor nunmehr fast acht Jahren haben Revelation Records etwas ausgegraben, was man damals wie heute nicht mehr alle Tage hört. Einen Sound, der Mitte der Neunziger für kurze Zeit angesagt war, dann aber über die Jahre vom weitaus mainstreamigeren New Rock weggespült wurde. Gracer aus New York spielen fragilen, sehr melodischen und souverän-unaufgeregten Indierock. Hervorgegangen aus den beiden Long Island Bands On The Might Of Princes und Lux Courageous, vereinen Gracer Elemente ihrer Vorgänger zu einem zwar über weite Strecken ruhigen Album, das sich dennoch erfreulich von weinerlichem Herumgenöle fernhält.
Wer nun indes an "erdigen Rock" denkt, wird ebenfalls nicht fündig. Gracer bewegen sich genau in der Schnittmenge der beiden Extreme und fahren damit erstaunlich sicher und kompakt. Besonders die erste Hälfte von "Voices Travel" mit den beiden Sternstunden "Esperanza" und "Waiting For Departure" überzeugt. Die Gitarren erhalten mit ihren wunderbaren Arrangements ein wenig mehr Freigang, die Gesangsmelodien treffen mit ihrem melancholischen Unterton immer den richtigen Nerv, um sich wohlig in die Decke zu kuscheln. Immer, wenn Gracer ihren Songs eine Prise mehr Punch verleihen, wachsen sie über sich selbst hinaus, wie auch im feinen "Fires We Set", dem mitreißendsten Song des Albums.
Auch wenn die zweite Albumhälfte die Qualität der ersten Minuten nicht halten kann: wer Elliott und Mittneunziger-Gitarren-Indierock immer noch hinterhertrauert und bei melancholischem Rock nicht gleich die Dauerwelle von Chad Kroeger föhnt oder - noch schlimmer - an fucking Coldplay denkt, findet hier mit Sicherheit sein Glück.
Erschienen auf Revelation Records, 2006.
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