FLYING LOTUS - UNTIL THE QUIET COMES
In meiner ersten Review des aktuellen FlyLo-Fiebertraums vermutete ich, dass ich "Until The Quiet Comes" noch lange nicht verstanden habe, zusammen mit der Befürchtung, dass es unklar sei, ob mir es jemals gelänge. Außerdem habe ich ob ihrer grausamen Besprechung der Platte noch die Spex gedisst, und das völlig zurecht, wie ich nochmal betonen möchte. Ich kann allerdings auch zwei Monate später nicht sagen, dass ich einen Durchbruch hatte, nicht mal einen Blinddarm- oder Magendurchbruch, aber ich kam ein gutes Stück weiter voran. Vor wenigen Wochen dachte ich sogar mal für dreieinhalb Minuten, ich hätte das Rätsel geknackt. Bis halt der nächste Beat um die Ecke kam, und dann war's auch schon wieder "perdu" (G.Polt). Wenigstens halfen die dreieinhalb Minuten dabei, "Until The Quiet Comes" in die Top 20 des Jahres zu hieven.
Flying Lotus mag mittlerweile dunkler und intimer vorgehen, er mag seine Sounds auf die massivste Großbildleinwand des Universums ausrollen, er mag die Larger-Than-Life-Schablone hinter jeder ausgebrüteten Idee zusammenschnippeln, aber ich kenne keine andere Platte aus den letzten Jahren, die einen solchen Overkill an Winkeln, Ebenen, Dimensionen, Reichtum und sprühenden Funken präsentiert wie dieses Mammutwerk. Es ist ein Mikrokosmos im Mikrokosmos im Mikrokosmos im Mikrokosmos: jede Andeutung eines Beats ist mit dem Elektronenmiskroskop ausgewählt und strategisch platziert, jedes Zischelsample bekam den Schulterklopfer, das wichtigste Zischelsample der Welt zu sein, jeder Handklatschloop ist die Schallmauer auf dem Weg zum nächsten Level, jedes Thundercat-Bassschnarren öffnet ganze Galaxien zum nächsten Mikrokosmos. Es sind komplett lebensfähige, hochkomplexe Welten, die nur wenige Augenblicke, manchmal keine volle Sekunde, am Leben sind. Sie funkeln im Zyklus des Albums kurz auf und verglühen wieder. Du wirst keine Zufälle in der Musik von Flying Lotus finden. Selbst die Stille ist Schicksal.
Erschienen auf Warp Records, 2012.
Flying Lotus mag mittlerweile dunkler und intimer vorgehen, er mag seine Sounds auf die massivste Großbildleinwand des Universums ausrollen, er mag die Larger-Than-Life-Schablone hinter jeder ausgebrüteten Idee zusammenschnippeln, aber ich kenne keine andere Platte aus den letzten Jahren, die einen solchen Overkill an Winkeln, Ebenen, Dimensionen, Reichtum und sprühenden Funken präsentiert wie dieses Mammutwerk. Es ist ein Mikrokosmos im Mikrokosmos im Mikrokosmos im Mikrokosmos: jede Andeutung eines Beats ist mit dem Elektronenmiskroskop ausgewählt und strategisch platziert, jedes Zischelsample bekam den Schulterklopfer, das wichtigste Zischelsample der Welt zu sein, jeder Handklatschloop ist die Schallmauer auf dem Weg zum nächsten Level, jedes Thundercat-Bassschnarren öffnet ganze Galaxien zum nächsten Mikrokosmos. Es sind komplett lebensfähige, hochkomplexe Welten, die nur wenige Augenblicke, manchmal keine volle Sekunde, am Leben sind. Sie funkeln im Zyklus des Albums kurz auf und verglühen wieder. Du wirst keine Zufälle in der Musik von Flying Lotus finden. Selbst die Stille ist Schicksal.
Erschienen auf Warp Records, 2012.
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