19.01.2009
Platz 12
Sten - The Essence
Und dann sprang der Lautstärkeregler von ganz alleine auf das Maximum. Ich habe ihn überhaupt nicht angerührt. Ehrlich nicht. Ich liege eingemümmelt auf, wo nicht in meiner Wohnlandschaft herum und starre in die große Breisuppe aus öligem Rot. Mit den dicksten Kissen werde ich Eins, es ist, wasweißich, um die vier Uhr am Morgen und draußen schneit es.
Ich habe das Gefühl, "The Essence" wird automatisch mit jedem Track lauter.
Detroit und Chicago, darum geht es. Techno und House, eingekocht auf das, was im wahrsten Sinne des Wortes bewegt. Der Titel von Stens zweitem Album wurde schließlich nicht umsonst gewählt. Das straighte Treiben des Hamburgers "amorphelt" (G.Polt) mit köchelnden Beats und einem dunklen Schleier zarter Melancholie in die Nacht. Mal funktionale, mal raumgreifende Melodien weben sich in ultradeepe Tracks und spüren mit irren Lichtblitzen in sich verschlungene Leiber auf.
Zu all dem wunderbaren Wahnsinn, in dem es sich so vortrefflich versinken lässt, ist der Abschlusstrack "Way To The Stars" dann die tatsächliche Krönung: die Nacht ist vorbei. Das Licht darf zurück in unser Leben schwappen und den Körper heilen. Schon wieder eine Schlacht geschlagen. Eine sanfte Schlacht.
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