Seit meiner letzten, geradewegs hündischen und eklatant ranschmeißerischen Lobhudelei auf den ehemaligen Redakteur der Titanic Stefan Gärtner ("Der Ethik Schniedel") vor drei Jahren, hat sich einiges getan: zwar ist Gärtner kein Redaktionsmitglied mehr, schreibt aber bereits seit geraumer Zeit - und geschnitten Brot sei Dank: regelmäßig - den politischen Essay im endgültigen Satiremagazin. Und hatte ich früher das Ritual, nach Eintreffen der neuen Ausgabe im Postbriefzustellempfängniskasten, zunächst die Rubriken "Briefe an die Leser" und "Vom Fachmann für Kenner" als topgesetzte Priorität zu verschlingen, haben sich Gärtners monatliche Beobachtungen des Wahnsinns in der Zwischenzeit auf die Pole-Position geschoben, und ich bin trotz des eigenen (vermuteten) wachen Blicks immer wieder erstaunt, was so mancher "verwahrloste Akademiker" (Rether) in die Zeitung schreiben darf, ohne von der Bundeswehr oder sagenwirmal: den Flippers einen schönen selbstgegrabenen, angemessen tiefen Brunnen nebst Betonschuhen gebaut/gegossen zu bekommen. Gärtner zeigt mir das so gekonnt auf, dass ich zwar immer noch kurz vor einem Halsschalgaderriss stehe, aber relativ leicht die zwei Meter Sicherheitsabstand einhalten kann, die mir einen kaum gemäßigteren, dafür aber auf jeden Fall humorvolleren Blick auf diese Brut verleihen. Kurz: irgendwann werde ich mir mit seinen gesammelten Werken die Bude tapezieren.
In der aktuellen Ausgabe hat sich Gärtner mit den "Spiegel Online"-Spektakel auseinandergesetzt - und ich stehe erneut laut applaudierend auf meinem Stapel alter ausgelesener St.Pauli Nachrichten. --> Hier geht's lang!
Stefan Gärtner schreibt außerdem als Kolumnist für das Onlinemagazin "The European".
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