08.04.2013

Käse & Kopfnicken



MISTER JASON - SON OF FRANKENSTEEZ


"Son Of Frankensteez" ist das Follow-Up zum 2011er "Frankensteez"-Album des Bostoner Rappers Mister Jason. Auf elf Tunes remixen sich J-Zone, DJ Format, The Herbaliser und noch eine gute Handvoll mehr MCs wie Nabo Rawk, K-No Supreme, Rain, CheckMark und General Stoor sowohl durch Songs des Albums, als auch durch drei neue Cuts. Höchste Zeit, dass ich darüber mal ein paar Worte verliere, da der Mann in Deutschland ganz offensichtlich noch ein fast vollständig unbeschriebenes Blatt ist. Ein Umstand, der sich durch diesen Post natürlich grundlegend ändern wird. Beziehungsweise Rabimmel, Rabammel, Rabumm.

Ich wurde erstmals durch ein virtuelles Mixtape des Ghettoblaster Magazins auf Mister Jason aufmerksam. Es war ein Samstagmorgen, es war Sommer, und Peter Maffay brachte mir und der Herzallerliebsten gerade frischen Kaffee ans Bett ich saß mit der Herzallerliebsten gerade am Frühstückstich, als mich "Black Angel" ziemlich sehr doll sehr wuschig werden ließ. "Black Angel" ist eigentlich furchtbar albern, fast schon cheesy, aber der Groove und der clevere Gitarrenloop machen's wieder wett. Beziehungsweise: wenn ich mir am Frühstückstich den Nackenwirbel ausrenke, gebe ich keinen Fick auf Cheesyness.



Was mich nun auch bei dieser saucoolen Platte pures Rosenwasser urinieren lässt: Mister Jason hat mit dem leider immer noch aktuellen Gangsta Hip Hop und dieser Frechheit, die sich tatsächlich und ebenfalls immer noch R'n'B nennen darf, nichts am Gemächt, quatsch, Hut. Die Wahrheit ist, dass ein großer Schöpflöffel eine angemessen scharfe Jazz-, Beat-, Funk- und Soul-Suppe umrührt, die mich an erster Stelle an die durchgeknallte Son Of Bazerk-Truppe aus der güldenen HüpHöp Zeit Anfang der neunziger Jahre erinnert. Der Humor und die Selbstironie, die sich ja auch im verlinkten Video zeigen, ist das vielzitierte Salz in dieser Suppe und auch die dem grünen Vinyl beigelegte Frankenstein Gesichtsmaske zeigt: in einer Szene, die zum Lachen in den Keller geht, nimmt sich der Kerl hier nicht allzu ernst. Und das das muss man feiern. Ich tu's, denn der Kram ist heiß und sexy.

Erschienen auf Fort Point, 2012.


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