29.10.2015

Skyclad - They Were Building A Ruin (Teil 4)




SKYCLAD - PRINCE OF THE POVERTY LINE


The "whether man" says that the outlook's not great 
A few outbreaks of murder with some isolated rape
I ask my doctor his advice, this is what he says, 
"Get yourself some cancer boy, before you die of aids."


Nach drei LPs und einer EP machte der Fünfer mit "Prince Of The Poverty Line" ernst. Der Sound - vor allem von den Gitarren - war ultraheavy, dick und zähflüssig wie Sirup, Sänger Martin Walkyier entdeckte ab und an Melodiebögen in seinen Vokalarrangements, die Songs wurden entzerrt und erschienen in ihrer Gesamtanlage runder, dabei aber nicht glatter. Zudem spielten Violine und Keyboards in den Kompositionen eine größere Rolle als zuvor - und das nicht nur im größten Hit von "Prince Of The Poverty Line": "Land Of The Rising Slum", textlich ein Rundumschlag gegen ein verlogenes System, das die Reichen reicher und die Armen - und seien's nur die geist'gen - ärmer macht und das die eigene Heilung schon lange das Klo heruntergespült und mit "Wachstum, Wachstum, Wachstum" (Schorsch Ackermann) ersetzt hat, musikalisch hingegen eine blitzsaubere Hitparade von viereinhalb Minuten mit Melodie, Drive und Groove mit einem hübschen Orgelsolo zur Mitte. Prachtvoll.

Zwischen Stakkatobrechern wie "Sins Of Emmision" oder "Gammadion Seed", Hymnen ("The Truth Famine"), der Beinahe-Ballade "The One Piece Puzzle" und zähem Metalgewürmel wie im fantastischen "Womb In The Worm" fanden sich mit dem erwähnten "Land Of The Rising Slum" und dem treibenden "Cardboard City" auch die typischen Skyclad-Hits wieder. Einige eingeschworene Fans bezeichnen das vierte Studioalbum der Band aus Newcastle als ihr Magnum Opus, und es gibt verdammt viele Momente auf "Prince Of The Poverty Line", die mich manchmal ähnliches vermuten lassen.





Erschienen auf Noise, 1994.

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