MARK MCGUIRE - ALONG THE WAY
Nach dem großartigen Livekonzert in Mainz im August 2013, und der gleichfalls fantastischen "The Instinct"-EP aus dem November des gleichen Jahres, hätte ich die Hand beinahe für eine kleine Vorentscheidung für die Top-Platzierung der 2014 erschienenen Alben ins prasselnde Kaminfeuer im Westflügel meines Anwesens gelegt; "Along The Way", das dritte Soloalbum McGuires, war aber bis vor wenigen Tagen der große Wackelkandidat für die diesjährige Hall Of Fame. Der Gitarrist der mittlerweile verblichenen Emeralds hat so ziemlich alles was er hat in diese Platte gelegt, die "Magnum Opus" zu nennen ein unzulässiger Euphemismus wäre. Das knapp 80-minütige Album zeigt die Arbeit eines Mannes, der sich im Vergleich zu seinen früheren über 100 Veröffentlichungen stilistisch freigeschwommen und dem Drone und dem Ambient weitgehend Adieu gesagt hat. McGuire hat auf "Along The Way" eine Art Progressive New Age Rock entwickelt. Es gibt mehr Gitarrensoli, melodisch nicht selten asiatisch inspirierte, sich auftürmende und mit Mantren und Chören ausgestattete Stücke. All dies ist mit einem spirituellen Überbau versehen, den der Musiker auf dem Inlay der LP sehr ausführlich, fast schon mit dem Format und der Tiefe einer wissenschaftlichen Arbeit erläutert. "Along The Way" ist ein spirituelles Konzeptalbum über die eigene Existenz, über universelles Lernen, über Natur und Philosophie. Ein großer, schwerer Brocken. Beeindruckend und fordernd. Es fällt mir manchmal schwer, sowohl den Gedanken, als auch der Musik zu folgen, aber das sagt wohl mehr über mich aus, als über "Along The Way". Ich kam trotzdem immer wieder auf diese Platte zurück, als hätte sie mich magisch angezogen (grüne Socken, blaue Hosen - "Grün und blau schmückt die Sau."-Mutti).
Die Arbeit, die Mark McGuire hier investiert hat, gehört gewürdigt. Und seine Musik gehört gehört.
Erschienen auf Dead Oceans, 2014.
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