BVDUB - The Art Of Dying Alone
Großer Gott - hätte ich nicht erst Mitte Februar Wind von diesem Album bekommen, meine Jahrescharts hätte es regelrecht zerbröselt. Seit meinem Kauf von "The Art Of Dying Alone" erklang in meinen Hallen in Hessen-Hitler-City keine andere Musik so oft wie jene des US-amerikanischen Produzenten Brock Van Wey, es gab Tage und Nächte, in welchen sie einfach auf Dauerrotation durchlief, und ich will offen sprechen: im Moment kommt nichts und niemand an ihn heran und schon gleich gar niemand an ihm vorbei.
Ich habe ja durchaus großes Glück, dass ich etwa zwei Mal die Woche im Home Office sitzen und in Ruhe arbeiten kann und es wurde in den letzten Wochen zu einem liebgewonnen Ritual, zunächst mittles der Deckenfluter ein sanftes Licht zu installieren, die Heizung hoch zu fahren, den CD-Player zu aktivieren und zu den ersten betörenden Klängen des Openers "Descent To The End" in die Küche zu schlurven, um die Senseo-Maschine (Scene-Points: -18) zu einer großen Tasse schwarzen Kaffees zu überreden. Die Stimmung, die sich daraus entspinnt, ist so friedlich, so atmosphärisch warm, so überaus romantisch und hell-neblig, dass ich mir keinen besseren Start in den Tag ausmalen mag.
Die Herzallerliebste, ebenfalls hingerissen von diesem Meisterwerk, bezeichnete die Musik als den Soundtrack zum Anklopfen an die Himmelspforte und tatsächlich versteckt "The Art Of Dying Alone" neben viel Trauer und Melancholie auch etwas Sakrales, Heiliges und Geheimnisvolles in sich, zu gleichen Teilen aber eine Reinheit und Schönheit, dass mir fast die Tränen kommen. Die mit weniger Empathie gesegneten unter uns würden sich sehr wohl langweilen, vielleicht von "orientierungslosem Rauschen" sprechen und schnell das Weite suchen, aber für die wurde diese Sammlung ja auch nicht gemacht. Ich selbst bin ehrlich gesagt auch noch nicht zum Kern dieser einhüllenden und umarmenden Musik gelangt, die Fixpunkte sind Repetition, Hall und Delay, Feedback-Drones und ohne Scheiß jetzt: ein helles Licht, dass direkt aus dem Lautsprecher in Dein Herz einschlägt. Aber warum es so funktioniert, wie es funktioniert...ich habe keinen blassen Dunst.
"The Art Of Dying Alone" ist das Schönste, was ich seit langem gehört habe, und ich werde das Gefühl nicht los, dass sich künftig verdammt viel an dieser Platte messen lassen muss.
Erschienen auf Glacial Movements, 2010.
19.03.2011
Nachzügler 2010 #2
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
"die Fixpunkte sind Repetition, Hall und Delay, Feedback-Drones"
Gut, ich liebe und höre wohl eine andere Platte, aber immerhin Cover und Name sind dieselben. Daher vergebe ich ohne zu zögern: <3
Kommentar veröffentlichen