ATHEIST, die Ende 1993 völlig zu Unrecht aufgelöste und folgerichtig 2006 reformierte Death/Thrash Metal-Legende aus Florida, hat tatsächlich ein neues Album eingespielt. Bei Reunions von vermeintlich alten Helden bin ich schon lange über das Stadium eines bloßen Skeptikers hinaus - ich kann mich trotz der unüberschaubaren Flut von Comebacks und Wiedervereinigungen im Heavy Metal im Grunde an kein einziges Album erinnern, das mir länger als drei Minuten Spaß bereitete. Weswegen ich alleine bei den üblicherweise vollmundigen Ankündigungen mittlerweile locker und entspannt, genau: weghören kann.
Das aktuelle (und meinerseits mit nicht zu wenig Spannung erwartete) Heathen-Album "The Evolution Of Chaos" kann hier und da zwar glänzen - allerdings ist es durchaus bezeichnend, wenn die Lackpolitur am hellsten bei bereits fünf Jahre alten Demosongs strahlt. Und die ersten Hörproben der neuen Comebackscheibe von Forbidden, der ehemals vielleicht besten Techno-Thrash Band der Welt ("Twisted Into Form" - also bitte?!), lassen gleichfalls Böses erahnen.
Und auch wenn ich ob des nun wirklich erscheinenden ATHEIST-Comebackalbums "Jupiter" immer noch nicht im Quadrat hüpfe: der Albumopener "Second To Sun", den die Band vor wenigen Tagen der Öffentlichkeit zugänglich machte, macht mich - zugegeben - gerade ziemlich wuschig. Ich denke nachwievor nicht, dass "Jupiter" in 10 Jahren einen ähnlichen Status bei mir einnehmen kann und wird wie die drei Göttergaben harter Musik "Piece Of Time" (1990), "Unquestionable Presence" (1991) und vor allem das leider noch immer unterbewertete "Elements" (1993), aber die Chancen stehen gut, dass ATHEIST ohne allzu großen Schaden aus der Nummer wieder rauskommen. Und das wäre, gerade bei allem Respekt für die Arbeit der Burschen, viel mehr als das, was ich erwartet habe.
Spannung! Hui!