Ich hatte es bereits zu einem früheren Zeitpunkt auf diesem Blog angesprochen und vermutet, aber dass "Jupiter", das Comebackalbum der Techno-Death Legende Atheist, tatsächlich derart fulminant ausfallen sollte, damit hatte ich selbst bei aller Begeisterung nach den ersten Hörproben wirklich nicht gerechnet. Das erste Lebenszeichen der Band seit 1993 knüpft qualitativ an die drei Klassiker "Piece Of Time", "Unquestionable Presence" und "Elements" an und ist damit das einzige mir bekannte Comebackalbum alter Thrash- und Death Metal-Haudegen, das den Standard ihrer vorzeitlichen Großtaten zumindest halten kann - und ich bin ob dieser Tatsache immer noch baff, um ehrlich zu sein.
Ich rechne es der Band hoch an, dass sie zu keinem Zeitpunkt Kompromisse eingegangen ist: die Produktion von "Jupiter" ist ungeheuer druckvoll und gar (in Teilen) modern, ohne dabei künstlich aufgeblasen zu wirken. Die Songs sind hochkomplex, bleiben jedoch von der ersten bis zur letzten Sekunde absolut schlüssig und nachvollziehbar. Zudem sind sie jederzeit Atheist geblieben: ihr Sound ist so einzigartig wie brilliant, ihr Wiedererkennungsmerkmal ist der Wahnsinn und die unbändige Kraft in Songs wie "Second To Sun", "Third Person" (Alter...!!) oder "Fictitious Glide". Ihre ureigenen Harmonien sind sowieso auf immer in das kollektive Bewusstsein des Thrash und Death Metal eingebrannt, und "Jupiter" fügt ebenjenem die ein oder andere Sternstunde hinzu.
Flawless.
Erschienen auf Seasons Of Mist, 2010.
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