11.02.2013

2012 ° Platz 6 ° De La Soul's Plug 1 & Plug 2 Present First Serve



DE LA SOULS'S PLUG 1 & PLUG 2 PRESENT
FIRST SERVE

»It’s funky, it’s hip hop, it’s disco and it’s classic.«

An dieser Stelle könnte eigentlich schon alles gesagt sein. "First Serve" war mein Sommeralbum 2012 und selbst jetzt, beim Probehören im arschkalten Februar, trage ich mein mit rot-weißen Palmen geschmücktes Hawaiihemd, pinke Hotpants mit auf dem Arsch gedruckten Rosenblüten, dazu die guten Flip-Flops mit Wohlfühl-Fußbett, reiße das Fenster auf und schüttele mir einen Caipirinha mit Limettensaft aus der Flasche zusammen. Letzteres kann ich übrigens mittags um eins nicht empfehlen, aber bei der Kälte spart man sich wenigstens das Eis. Und das leere Glas kann auch noch ganz hervorragend auf die Karnevalstrottel aus dem Neanderthal geschmissen werden, die just 100 Meter von meiner Höhle entfernt ihren verkackten Umzugsschrott feiern. Aber das habe ich nicht geschrieben. So ähnlich, bis auf die Kälte und die lustigen Helau-Masturbanten, lief es vor zehn Monaten ab, als ich eher zufällig die erste Single "Must B The Music" aus diesem funkensprühenden Album hörte. Ich weiß noch genau, dass ich derart euphorisch war, dass ich etwas tat, was ich für gewöhnlich nie mache: ich schloss den Laptop an meine Anlage an!*donnergrollen* Damit ich diesen Song L.A.U.T. und über die großen Lautsprecher hören konnte. Außerdem stammelte ich die ganze Zeit "I...ist das g...geil. H...hörst Du d...das? Ohgott. Wie g....geil!" in Richtung der ob der Lautstärke leicht unentspannten Herzallerliebsten, die aber nach dem vierten Durchlauf ebenfalls ein für ihre Verhältnisse rares "Das ist aber echt geil!" fallen ließ.

Als ich wenige Wochen später die vollständige Platte in den Händen hielt, war von der sonst so üblichen Enttäuschung (i.S.v. großartige Single, abfallendes Album) weit und breit nichts zu sehen, zu hören noch weniger. "First Serve", ausgedacht vom französischen Produzenten-Team Chokolate & Khalid und den beiden De La Soul MCs Dave und Pos, ist ein funky-freshes und positives Hip Hop Album der alten Schule, gespickt mit kerzengeraden, dicken Discobeats und viel, viel Funk und Soul und noch mehr Humor. Die Story des Albums dreht sich um zwei talentierte Rapper, die große Stars werden wollen, sich anfangs mit den Berufswünschen der Eltern, später mit Verträgen und dem Split herumschlagen müssen (Spoiler Alert: sie finden aber wieder zusammen).

Vor einer Woche wünschte ich mir angesichts des Oddisee-Albums das Entstehen von neuen Klassikern herbei und "First Serve" reiht sich nahtlos in diesen Wunsch ein. 12 Songs, 12 unsterbliche Hits, 12 Mal großer Spaß, 12 Mal Limbo tanzen. Do it!

Erschienen auf Pias, 2012.

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