19.01.2008

Platz 12


VALET - BLOOD IS CLEAN

Fackeln an den Wänden, Hitze, Stimmen aus dem Off oder aus einer dreißig Meter tiefer gelegenen, verborgenen Kammer, Extase im Ritalinrausch: Honey Owens aus der Künstlerszene Portlands ist auf ihrem bei Kranky erschienenen Debutalbum "Blood Is Clean" die alles in ihren Händen haltende Voodoopriesterin mit Zusatzausbildung Schamanismus.

Auf freier Improvisation basierend, gleitet sie auf einem spirituellen Klangpolster durch unterirdische, in tiefes Rot getauchte Orte des Bewusstseins, der Katharsis, der Klarheit. "I wanted to be a medium, channeling sounds from an unknown place, opening up and spilling out on the computer tape", sagt Owens über ihre Vision für dieses spannende Stückchen Kunst. Hypnotisierend und einlullend auf der einen Seite, extatisch und losgelöst von jeder Struktur auf der anderen Seite schlägt Owens Brücken zur Mystik und Esoterik, lässt Flammen wild und unkontrolliert auflodern, vergräbt die Seele in eine ewige, warme und schmerzhafte Sinnsuche.

Höhepunkte des Trips: die stets nach vorne stolpernde, fantastische Gitarrenimprovisation im Titeltrack, das perkussive Meditationsmonstrum "Mystic Flood" und natürlich das eindringliche 13-Minuten-Epos "North".

Tame All The Lions, Tame All The Lions.






Erschienen auf Kranky, 2007.

Keine Kommentare: