PSYCHOTIC WALTZ - LIVE & ARCHIVES
Labelchef Siggi Blasey, der an den beiden Darkstar-Alben von Gitarrist Dan Rock mitarbeitete, die ebenfalls auf Institute Of Art herauskamen (interessanterweise waren an den Produktionen auch der ehemalige Grave Digger-Gitarrist Uwe Lulis und der ehemalige Schlagzeuger von Tankard Oliver Werner beteiligt - kostenloses und irrelevantes Szene-Gossip, von mir, für Dich!), veröffentlichte zunächst die Waltz'sche "Live & Archives" Doppel-CD, die neben einer Bootlegaufnahme eines Konzerts in Hamburg aus dem Jahr 1991 außerdem frühe Demos (auch aus den Zeiten, als sich die Band noch Aslan nannte) und unveröffentlichte Jams zusammenstellte. Wenn ich mich recht entsinne sind im dicken Booklet zahlreiche Bilder aus alten Bandtagen, sowie eine ganze Menge Kunstwerke von Coverartist Mike Clift und Blasey zu sehen. Als Die Hard-Fan kann man sich sowas gerne mal ins Regal stellen, für den Rest ist's so interessant wie eine geschimmelte Erdbeere (Bio, aus Spanien).
Erschienen auf Institute Of Art Records, 1998
PSYCHOTIC WALTZ - DARK MILLENIUM
Exakt das gleiche gilt für die zweite CD "Dark Millenium". Hier gibt es ein paar instrumentale Spielereien von Gitarrenheld Brian McAlpin unter dem schönen Titel "Penetralia: A Sountrack For Reaching The Higher Spheres Into Narcotic Dances", eine Handvoll Coverversionen (Ozzy, Black Sabbath, Pink Floyd) und drei Nummern des 1991er Auftritts im Rahmen des Dynamo Festivals zu hören; darüber hinaus können wir einem Interview mit Mike Clift lauschen.
Brutalstehrliches Fazit: wenn selbst einer wie meinereiner, der der Kapelle im Grunde hoffnungslos verfallen ist, die beiden Platten schon vor Jahren vertickt hat, lassen sich die Veröffentlichungen ohne größere Anstrengungen entsprechend einsortieren. Und angesichts der Preise der beiden Scheiben, die gegenwärtig zwischen 25 und 110 (!) Euro liegen, ist dann praktisch jede Diskussion überflüssig.
Zum Zeitpunkt dieser beiden Veröffentlichungen lag die Band schon zwei Meter unter der Erde. Ob es an der chronischen Erfolgslosigkeit lag, oder doch die Spannungen innerhalb der Band ausschlaggebend waren - besonders zwischen Gitarrist Dan Rock und Sänger Buddy Lackey soll es angeblich ordentlich geknirscht haben - ist heute im Grunde nicht mehr der Rede wert. Nun ist aber meine Skepsis gegenüber der Wiedervereinigung wie üblich bedeutend größer als meine Begeisterung und angesichts eines scheinbar nie enden wollenden Stroms von cooler, neuer Musik muss das angekündigte Reunionalbum wenigstens für den Moment nicht so irrsinnig dringend über den Teich paddeln. Wenn es aber so weit sein sollte: count me in!
Forever Nerd.
Erschienen auf Instite Of Art Records, 1999.
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