14.01.2008
Platz 13
BJ Nilsen- The Short Night
Freund Kai hatte "The Short Night" in einer Ausgabe seiner stets inspirierenden Geräuschmusik-Kolumne in der Onlineausgabe der Spex präsentiert und mich vor allem ob seiner scheinbar aufgegebenen Zurückhaltung neugierig gemacht. Zwar ergaben sich nochmal kurzzeitig Verwirrungen hinsichtlich des seltsam klischeehaften Covers, das mich doch arg an phantasielosen Dronequatsch wie Sunn O))) erinnerte; die waren allerdings spätestens zum Ende des vierzehnminütigen "Front" in alle Winde (sic!) zerstreut. Mit großer innerer Ruhe inszeniert der 1975 in Schweden geborene Künstler seine Vision von Natur, Raum und Zeit. Feldaufnahmen aus Grönland, Schweden und Island geben in Sachen gefühlter Kälte die Richtung vor, taumelnde Eisbrocken, Wolkendonner, schnatternde Maschinen, ölverschmiert. Black Light goes Möwensonne, kratzende Flächen, Sirenen im Koma, Avantgarde my ass. "The Short Night" ist klar und deutlich, frisch und pur. "The Short Night" ist dunkel und verschwommen, mysteriös und verwinkelt. Eine vertonte Gletscherspalte.
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