06.11.2007

One Voice, One Quetschkommode


Wie an dieser Stelle kürzlich erwähnt, stand Vor einer Woche das Kammerflimmer Kollektief auf der Studiobühne des Frankfurter Mousonturms, und ich, der tapfer sämtliche Warnungen ob der grenzenlosen Langeweile, die das Trio verursache, in den Wind schlug, saß gemütlich in der letzten Reihe und beobachtete Johannes Frisch (Bass), Heike Aumüller (Harmonium, Stimme) und Thomas Weber (Gitarre, Elektronik) bei ihrem Rundgang durch das aktuelle Album "Jinx".

Es war gut, dort gewesen zu sein und grundsätzlich bin ich ihrer Musik und ihrem Ansatz sogar sehr zugeneigt. Trotzdem konnte mich die Band an diesem Abend nicht überzeuen. So blieb es Johannes Frisch mit seiner Experimentierfreudigkeit und seinem mutigen Spiel vorbehalten, die Blicke und die Ohren auf sich zu ziehen. Allein ihm zuzuschauen ist ein Erlebnis, wie er sich immer weiter vorantastet, auf der Suche nach dem perfekt unperfekten Ton. Im krassen Gegensatz dazu das Harmonium von Heike Aumüller, das über die komplette Spelzeit im ewiggleichen Soundbrei stecken blieb und der Musik sämtliche Spitzen nach oben und unten nahm. Ähnliches kann man über die Gitarre von Thomas Weber sagen, die fatalerweise oft mit dem Sound des Aumüllerschen Instruments verwischte und somit weitgehend ohne Identität und eigenen Ausdruck in einer undifferenzierten, vom Harmonium unschön dominierten Klangwolke verschwand. Ein eindimensionales Erlebnis, das zudem noch mit drei Zugaben wirklich unnötig in die Länge gezogen wurde.

Bringe das nächste Mal übrigens ein "Bitte nicht applaudieren!"-Schild mit.

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