09.12.2007

Sex, Sex, Sieben



LEELA JAMES - A CHANGE IS GONNA COME 


Da schlägt sie wieder gnadenlos zu, diese Ironie. An jeder Straßenecke ist es zu hören: seelenlos ist er, der heutige R'n'B. Eine aufgestylte Karikatur seiner selbst, Songs geschrieben von Nichtsnutzen, gesungen von Nixkönnern mit aufgespritzten Lippen, die für einen geilen, flimmernden Videoclip mit hotten Boys'n'Girls ihre Oma verkaufen würden. Und dann kommt eine 23-jährige Kalifornierin daher, setzt ausdrücklich auf den Soul und Funk der sechziger Jahre, lässt sich und ihre außergewöhnliche, minimal angerauhte Stimme von Produzenten wie Wyclef Jean und Kanye West in den wunderbarsten, smoothesten Vordergrund rücken, singt Soulballaden, dass es einem die Schuhe auszieht, bevor Du sie bei den lässig angefunkten Clubsounds von "Music" sowieso in die Ecke gefeuert hättest...und fast keinen juckt es. "A Change Is Gonna Come" von Leela James aus dem Sommer 2005 holte sich gerechterweise eine Journalisten(ver)ehrung nach der anderen ab, den großen Erfolg hatten andere. Vor allem Europa schunkelt sich nachwievor lieber zu Destiny's Child ins Deppennirwana.

Das einzige, was man Leela James und ihrem Debut vorwerfen kann, ist die - diplomatisch gesagt - unglückliche Wahl von No Doubts "Don't Speak" als Coverversion, das auf immer mein Skipkandidat dieses Albums bleiben wird. Was zugegebenermaßen eher am Original, als an Leelas Version liegt.

Hier ist der Videoclip zu der ersten Single "Music" aus dem Hause Youtube zu sehen.





"A Change Is Gonna Come" von Leela James ist im Jahre 2005 auf Warner erschienen.

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